Ernährungsstrategie: Für mehr regionales Essen auf unseren Tellern

Björn Lüttmann

Björn Lüttmann, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und verbraucherpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, erläutert, warum es eine Ernährungsstrategie für Brandenburg braucht:

„Wir wissen vieles über gute und gesunde Ernährung. Wir kennen die Folgen schlechter Ernährung. Allein die Behandlung ernährungsbedingter Krankheiten macht einen Anteil von rund 10 Prozent der gesellschaftlichen Gesundheitskosten aus. Es ist also nicht nur ein gesundheitliches, sondern auch ein volkswirtschaftliches Interesse, wenn wir die Landesregierung zur Erarbeitung einer Ernährungsstrategie auffordern. Aber mehr noch: Es soll bei der Strategie nicht nur um gesunde Ernährung gehen, sondern auch um die Verwendung regionaler Produkte. Auch hier wissen wir, dass die Nutzung zum Beispiel von Brandenburger Kartoffeln besser für die Umwelt ist, als der Import weit gereister Kartoffeln.

Wir wollen mit der Ernährungsstrategie konkrete Gesetze und Regelungen identifizieren, bei denen wir als Gesetzgeber für mehr Regionalität, Ausgewogenheit und gesunder Ernährung sorgen können. Es soll also konkret werden. Wir wollen nicht Wissen zusammentragen, sondern Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Eine Ausschreibung, die nach einem Schulcaterer sucht, der unter Einhaltung von DGE-Standards kocht und anteilig regionale Lebensmittel verwendet, hilft konkret, das Wissen in die Praxis zu bringen. Wer Gemeinschaftsessen nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung kocht, setzt alles um, was wir über ausgewogene Ernährung durch intensive Forschung zusammengetragen haben. Darum geht es bei der Ernährungsstrategie. Wir wollen dazu beitragen, dass alle sich gesünder ernähren, ohne auf Qualität und Genuss verzichten zu müssen.“

Anbei die Rede von Björn Lüttmann zum Antrag „Eine Ernährungsstrategie für Brandenburg – Baustein für ein aktives und gesundes Leben für alle“

Hintergrund: Der Landtag will die Landesregierung aufgefordern, eine Ernährungsstrategie unter Beteiligung der Öffentlichkeit und unter Einbeziehung wichtiger Akteure zu entwickeln. Dabei soll auf die Empfehlung des Ernährungsrates aufgebaut werden. Bis zum Ende des 1. Quartals 2022 soll diese Strategie vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz federführend erarbeitet und den Landtagsausschüssen ASGIV und ALUK vorgelegt werden.

Anlage: Drucksache 7/4059