Klara Geywitz zur Aktuellen Stunde im Landtag: Jüdisches Leben braucht Schutz und Förderung

Klara Geywitz

Klara Geywitz

Potsdam. Der Landtag hat heute in einer von der SPD beantragten Aktuellen Stunde der Opfer der antisemitischen Novemberpogrome 1938 gedacht und über „jüdisches Leben in Brandenburg heute“ debattiert. Die SPD-Abgeordnete Klara Geywitz sagte, der Antisemitismus bleibe eine Bedrohung und müsse stärker bekämpft werden.

„Am 9. November 1938 schlug die wachsende Diskriminierung der Juden in offene Gewalt um. Es geschah mitten in den Städten auch unseres Landes. Brandenburg hatte zu diesem Zeitpunkt 50 Synagogen – am Ende waren sie zerstört, ebenso wie das jüdische Leben, das über Jahrhunderte hier zu Hause war. Die Reichspogromnacht war der Auftakt zum millionenfachen Mord an den europäischen Juden. Der Holocaust hat unseren Kontinent ärmer gemacht, aber den Antisemitismus nicht ausgelöscht. Die Zahl der Übergriffe gegen Jüdinnen und Juden steigt. Auch in Brandenburg sind sie durch Hetze und Angriffe bedroht“, so Klara Geywitz.

Die SPD-Abgeordnete weiter: „Deshalb wollen wir als Landtag den Kampf gegen Antisemitismus verstärken. Am Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam soll es bald mit Unterstützung durch das Land Brandenburg eine Fachstelle geben, die antisemitische Vorfälle erfasst und zusammen mit politisch Verantwortlichen Gegenmaßnahmen erarbeitet. Die Erinnerung an Pogrome und Holocaust gilt es wach zu halten, etwa durch intensive Arbeit in den Gedenkstätten unseres Landes. Jüdische Menschen sollen in Deutschland und Brandenburg wieder sicher leben können – dafür müssen Politik und Gesellschaft gemeinsam sorgen. Dazu gehört es, das jüdische Leben nachhaltig zu unterstützen: durch finanzielle Unterstützung der Gemeinden, den Neubau einer Synagoge in Potsdam und durch die Ausbildung von Rabbinern am Abraham-Geiger-Kolleg der Universität Potsdam. Wir wollen Jüdinnen und Juden einladen, Deutschlands Zukunft aktiv mitzugestalten.“