Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche mit Behinderung verbessern

Landtag-Plenarsaal

Potsdam. Die Koalition von SPD und DIE LINKE verbessert die Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche mit Behinderung ab der Sekundarstufe I. Hierzu wird ein Landesprogramm aufgelegt, für das die Koalitionsfraktionen nun die Eckpunkte festgelegt haben.

Für die SPD-Landtagsfraktion erklärt die jugendpolitische Sprecherin Simona Koß:
„Wir wollen die Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche, die dem Hortalter entwachsen sind und deshalb keinen Anspruch mehr auf Kindertagesbetreuung haben, verbessern und auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken. Mehrere Landkreise und kreisfreie Städte, die hierfür zunächst zuständig sind, haben bereits gute Unterstützungsangebote aufgebaut. Andernorts dagegen fehlen entsprechende Strukturen. Wir wollen nun mit einem Förderprogramm Anreize schaffen, damit landesweit ein bedarfsdeckendes Angebot zum Wohl der Kinder und Jugendlichen und deren Familien entstehen kann.“

Kathrin Dannenberg, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE erklärt:
„Diese Kinder haben ein Recht auf Betreuung und Teilhabe an der Gesellschaft. Ihre Eltern müssen arbeiten gehen können, wenn sie es wollen. Wir schließen mit diesem Förderprogramm eine Lücke, damit Kinder und Jugendliche mit Behinderung und deren Familien nicht in manchen Regionen des Landes schlechter gestellt sind als in anderen. Es muss überall im Land ein Angebot vorhanden sein, das die Bedürfnisse der Familien berücksichtigt, denn um die geht es zu allererst. Darum stellen wir für jedes Kind und jeden Jugendlichen mit einer Behinderung, deren Eltern einen Bedarf anzeigen, 300 Euro pro Betreuungsmonat zur Verfügung.“

Auf der Grundlage eines Berichts der Ministerien für Bildung, Jugend und Sport sowie für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie an den Landtag soll ein Programm „Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken – Erweiterte Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche mit Behinderung ab der Sekundarstufe I“ aufgelegt werden. Dieses Programm läuft zum frühestmöglichen Zeitpunkt im Schuljahr 2019/20 zunächst für eine Pilotphase, ehe es auf der Grundlage der gesammelten Erfahrungen zu einem regulären Förderprogramm verstetigt wird.

Bereits mit dem Doppelhaushalt 2019/20 fördern die Fraktionen von SPD und DIE LINKE Ferienangebote für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen im Umfang von 1,2 Millionen Euro pro Jahr. Mit dem nun vereinbarten Programm unterstützt das Land die Kreise und kreisfreien Städte darüber hinaus bei der Schaffung bedarfsdeckender Betreuungsangebote am Nachmittag für Kinder und Jugendliche mit Behinderung, die keinen Hort mehr besuchen.