Landesplanung

Landesplanung

Nach Jahrzenten des Rückgangs wächst Brandenburgs Bevölkerung wieder. Zuletzt auf mehr als 2,5 Millionen Menschen. Dieses Wachstum muss gestaltet werden und ins ganze Land ausstrahlen. Alle Regionen Brandenburgs sollen ihre Stärken weiterentwickeln können.

Das ist nur möglich, wenn alle an einem Strang ziehen. Die Voraussetzungen sind gut: Brandenburg und Berlin haben seit der politischen Wende im Jahr 1989 eine nachhaltige Siedlungsentwicklung ermöglicht. Vom Wachstum im Berliner Umland können alle Landesteile Brandenburgs profitieren, denn das Land entwickelt sich entlang der historisch gewachsenen Verkehrsachsen bis in entferntere Regionen. Diese Strategie für Brandenburg setzen wir nun mit dem Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion (LEP HR) fort.

Der LEP HR – Landesplanung für das ganze Land

„Entwicklung für das ganze Land Brandenburg“ – das ist der Grundsatz des LEP HR. Möglich wird diese Entwicklung, indem die sogenannten „Siedlungsachsen“ an Hauptverkehrsverbindungen das Wachstum ins ganze Land bringen. Deshalb stärken wir den „sternförmigen“ Regionalverkehr und damit auch die Städte im ganzen Land. Im ländlichen Raum können wir so die für die Menschen wichtige Nahversorgung langfristig erhalten oder sogar ausbauen.

Das sind die wichtigsten Verbesserungen durch den neuen Landesentwicklungsplan:

  • Zwei neue Siedlungsachsen nach Wandlitz und Werneuchen entstehen.
  • Die bestehende Achse über Hennigsdorf wird nach Oberkrämer verlängert.
  • Die neuen Mittelzentren Angermünde, Luckau, Blankenfelde-Mahlow und Hoppegarten (in Funktionsteilung mit Neuenhagen bei Berlin) profitieren.
  • Alle Gemeinden können zusätzlich zur Innenentwicklung 1 Hektar neue Wohnungsbauflächen je 1.000 Einwohner ausweisen.
  • In wichtigen Ortsteilen, die von der Regionalplanung bestimmt werden (sog. Grundfunktionale Schwerpunkte) können zusätzlich 2 Hektar neue Wohnungsbauflächen ausgewiesen werden.
  • Alle Gemeinden können künftig großflächigen Einzelhandel bis 1.500 qm ermöglichen.

Durch den Landesentwicklungsplan können allein außerhalb der Städte neue Wohnungen für rund 250.000 Menschen in Brandenburg gebaut werden.

Warum ist es notwendig, durch Landesplanung die Entwicklung im Land zu steuern?

Die Nutzung der Landesfläche führt immer wieder zu Fragen und Herausforderungen, die gelöst werden müssen:

  • Sollen neue Flächen für Gewerbe und Wohnen ausgewiesen oder Natur und Landschaft erhalten werden?
  • Sollen große Einkaufszentren außerhalb der Städte entstehen oder starke Innenstädte mit kleinen Läden?

Mit dem LEP HR lösen wir die Herausforderungen aus der Perspektive des gesamten Landes Brandenburg. Wir schaffen einen Ausgleich zwischen den unterschiedlichen berechtigten Interessen der Brandenburgerinnen und Brandenburger. Mit mittel- und langfristigem Wachstum fördern wir eine nachhaltige Entwicklung.

Landesplanung, Mobilität und Stadtentwicklung sind eng miteinander vernetzt. Daher bauen der LEP HR, die Mobilitätsstrategie und die Strategie Stadtentwicklung und Wohnen aufeinander auf.

Ein Beispiel: Der LEP HR legt fest, dass der Siedlungsstern der Hauptstadtregion erhalten bleibt. Er steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Entwicklung der Städte, die in ca. einer Stunde von Berlin aus erreichbar sind. Denn das von Berlin ausgehende Wachstum soll auch in diese Städte gelenkt werden. Der Landesnahverkehrsplan sorgt für die erforderliche Schienenanbindung. Die Städte bauen mit Landesförderung Wohnungen und entwickeln attraktive Stadtquartiere. Besonders in Bahnhofsnähe entstehen zusätzliche Wohnungen, Schulen, Kitas, Arztpraxen und Einkaufsmöglichkeiten. Gemeinsam mit einer guten Mobilität in den Städten werden die Bahnhöfe und deren Umfelder zu Mobilitäts- und Entwicklungszentralen. Davon profitiert das ganze Land Brandenburg.

Grünflächen zwischen Siedlungsachsen: „Freiraumverbund“

Selbst ein Flächenland wie Brandenburg hat nicht unbegrenzt Platz. Im sogenannten „Freiraumverbund“ werden landesweit Naturflächen zusammengeschlossen und vor Bebauung geschützt. Insofern ist der Freiraumverbund „Grüne Infrastruktur“ wichtig für die Entwicklung des Landes. So wird der Naturhaushalt stabilisiert, die Artenvielfalt in Flora und Fauna erhalten und den Folgen des Klimawandels entgegengewirkt.

Der Freiraumverbund schützt auch Landwirtschaftsflächen vor der Bebauung. Außerdem sichert er den Erhalt der unverwechselbaren Landschaften, die von den Menschen in Brandenburg sowie von Besucherinnen und Besuchern aus Berlin und von Touristen geschätzt werden und die ein unverwechselbares Merkmal des Landes Brandenburg sind.