Wolfgang Roick: Kein Strukturwandel ohne engagierte Zivilgesellschaft

Wolfgang Roick

Unser stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Abgeordneter aus der Lausitz, Wolfgang Roick, der auch Vorsitzender des Sonderausschusses Strukturentwicklung in der Lausitz ist, würdigt das Engagement der Zivilgesellschaft im Strukturwandelprozess in der Region:

„Ich freue mich, dass wir als Ausschuss heute in der Brikettfabrik Louise tagen konnten. Das Motto der Brikettfabrik Louise „109 Jahre unter Dampf“, passt auch zum Thema unserer heutigen Sitzung „Zivilgesellschaft stärken: Vereinsleben und gelebte Demokratie“. So sorgen motivierte Bürgerinnen und Bürgern aus der Region für den nötigen Dampf und treiben den Prozess des Strukturwandels an!

Aus diesem Grund bin ich erfreut darüber, dass mit Frau Dagmar Schmidt und Herrn Sven Guntermann heute zwei besonders engagierte und kompetente Vertreter*innen der Zivilgesellschaft im Ausschuss hierzu berichtet haben. Sie bringen mit der Bürgerregion Lausitz auch andere Menschen aus der Bevölkerung und Vereine dazu, den Strukturwandel aktiv zu gestalten und motivieren sie zur Beteiligung. Vor allem aber ihr Fokus auf Kinder- und Jugendliche kann dabei nicht hoch genug gewertet werden. Gleiches gilt für das Engagement für ein buntes und vielseitiges Umfeld und eine Zivilgesellschaft, die in demokratischen Grundwerten und von Herzen miteinander verbundenen ist. Durch ihr Wirken in der Bürgerregion Lausitz schaffen sie die Voraussetzung dafür, dass der Prozess läuft, [die Turbine läuft.] denn ein solches Umfeld beflügelt Engagement. Es ist die Voraussetzung für kreative Ansätze direkt aus der Gesellschaft. Solche Ideen entstanden in bottom-up Prozessen, schaffen dann auch zusätzliche Akzeptanz für Projekte und beugen langwierigen Planungen vor. Über das Bundesprogramm STARK wurde deshalb ein Antrag mit dem Ziel, eine sowohl bunte und vielseitige als auch in demokratischen Grundwerten und Herzen miteinander verbundene Lausitzer Zivilgesellschaft zu stärken, gestellt. Es braucht ein Umfeld, das erlaubt, gemeinsam offen und auf Augenhöhe zu agieren. In einem solchen Rahmen macht Engagement Spaß und Ideen können sich frei entfalten. Unsere Aufgabe als Politik ist es dabei, die Zivilgesellschaft zu unterstützen. An dieser Stelle möchte ich mich nicht nur bei unseren Gästen, sondern allen engagierten Lausitzern und Lausitzerinnen, für ihren Beitrag für die Entwicklung der Region und einen erfolgreichen Strukturwandel danken!“

Hintergrund zum Tagungsort, der Brikettfabrik Louise:

Die Brikettfabrik Louise wurde vor über 100 Jahren in Betrieb genommen. Hier wurden bis 1991 ununterbrochener Briketts produziert. 1992 erfolgte dann die Stillsetzung der Fabrik. Freundeskreis Technisches Denkmal Brikettfabrik LOUISE e. V. 1994 gründete sich dann der Freundeskreis Technisches Denkmal Brikettfabrik Louise e. V., der sich erfolgreich für den Erhalt der Brikettfabrik LOUISE als Sehenswürdigkeit einsetzt und darüber hinaus der Pflege des bergmännischen Brauchtums verschrieben hat. So wurde beispielsweise das Gemeinschaftsprojekt „Tradition trifft Innovation – Brikettfabrik Louise als außerschulischer Lernort für Groß & Klein“, an dem auch Ehrenamtliche des Vereins mitgewirkt haben, durch die damalige Umweltministerin Barbara Hendricks im Rahmen des Wettbewerbs „Menschen und Erfolge“ geehrt. Ausgezeichnet werden dabei Projekte, die zur Verbesserung der ländlichen Infrastruktur im weitesten Sinne beitragen und dem Gemeinwohl zu Gute kommen.

Hintergrund zum Antrag Menschen machen Strukturentwicklung der Bürgerregion
Lausitz e. V.:

Durch die Schaffung von regionalen und lokalen Informations- und Verständigungsprozessen sowie Beratungs-, Ausbildungs- und Coachingformate soll dieses Ziel erreicht werden. Der Antrag zielt ferner darauf ab, das Thema „Strukturwandel vor Ort“ durch die effektive und zielgerichtete Zusammenarbeit für Bürgerinnen und Bürger fassbar zu machen. Die Arbeit richtet sich dabei kontinuierlich auf einen hohen Grad an öffentlicher Wirkung aus. So sollen kommunale Beratung und Koordinierung, aber auch neue, multi-sektorale transformative Bündnisse im Sinne einer nachhaltigen Regionalentwicklung, gefördert werden. Ein intensiver zivilgesellschaftlicher Austausch mit den östlichen und südlichen Nachbarregionen soll begünstigt werden und die zivilgesellschaftliche Selbstwirksamkeit im Strukturwandel soll dauerhaft ermöglicht werden. Neue moderne Demokratieformen sollen erprobt werden.