Wolfgang Roick: Pläne von Bundesumweltministerin Steffi Lemke zum Abschuss des Wolfes gehen nicht weit genug

Wolfgang Roick

Wolfgang Roick, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Brandenburg, äußert sich zur wachsenden Wolfspopulation in Deutschland und den Plänen von Bundesumweltministerin Steffi Lemke zum Wolfsabschuss.

Die Wolfspopulation in Deutschland wächst stetig, was leider auch zu einer Zunahme von Angriffen auf Weidetiere führt. In Brandenburg sind derzeit 54 Wolfsrudel aktiv, was die Diskussion über den Umgang mit dieser Problematik verstärkt hat.

In Berlin präsentierte Bundesumweltministerin Steffi Lemke ihre Pläne zur Regulierung der Wolfspopulation, die den Abschuss von Wölfen nach einmaligem Eindringen auf eine Weide und dem Reißen eines Tieres im Umkreis von 1.000 Metern innerhalb von 21 Tagen erlauben würden. Dies soll ohne die bisher notwendige DNA-Probe erfolgen, die den Verursacher zweifelsfrei identifiziert. Die Umsetzung soll zum 1.1.2024 erfolgen.

Wolfgang Roick, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, begrüßt die Initiative der Bundesumweltministerin und betont die Wichtigkeit, Lösungen für das wachsende Problem der Wolfsangriffe zu finden. Er erklärt: „Es ist gut, dass es Bewegung in dieser Angelegenheit gibt, und es ist richtig, dass die Bundesumweltministerin Maßnahmen zur Vereinfachung vorschlägt. Allerdings müssen wir die Realität in der Praxis beachten. Die Einhaltung einer 1000-Meter-Regel ist oft schwierig umzusetzen. Unser Ziel in Brandenburg ist es, die Tötung von Weidetieren zu verhindern. Das bedeutet, wir müssen präventiv und proaktiv handeln, um zu verhindern, dass Wölfe überhaupt in die Nähe der Weiden gelangen. Diese Vereinfachungen müssen wenigstens zum 1.1. 2024 umgesetzt werden. Was die Ministerin fordert, geht uns nicht weit genug und wir arbeiten weiter an Verbesserungen.“

Wolfgang Roick unterstreicht die Bedeutung eines umfassenden Ansatzes, um sowohl die Interessen der Weidetierhalter als auch den Schutz der Wölfe zu berücksichtigen. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir eine ausgewogene Lösung finden, die die Weidetierhaltung aufrechterhält und gleichzeitig den Schutz der Wölfe sicherstellt. Wir müssen weiterhin nach Lösungen suchen, die das friedliche Zusammenleben von Mensch und Wolf in unserer Region gewährleisten“, so Roick.