Katja Poschmann und Erik Stohn: Beim Lehrermangel aktiv gegensteuern – Maßnahmenpaket zur Ausbildung neuer Lehrkräfte

Plenarsaal Landtag Brandenburg

Der Lehrermangel zählt zu den größten Herausforderungen im ganzen Land. Besonders an den Grundschulen Brandenburgs fehlen Lehrkräfte. Deshalb setzen wir aktiv bei der Lösung des Problems an: Wir steigern die Kapazitäten zur Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrer bei uns in Brandenburg. Zusätzlich zu den Studienangeboten an der Universität Potsdam wird es deshalb ab dem kommenden Wintersemester einen neuen Studiengang für die Lehrerausbildung an der Brandenburgische Technische Universität (BTU) am Standort Senftenberg geben. Studienkapazitäten allein reichen allerdings nicht aus. Unser Ansatz ist eine moderne Lehrerbildung, die sich an den aktuellen Bedürfnissen der Lehramts-Studierenden und der Schulen orientiert.

Um dem Lehrkräftemangel entschieden zu begegnen, geht Brandenburg zusätzlich neue Wege. Die Einführung des Dualen Masters an der BTU ist ein Novum. Die verbesserte Kooperation der Schulen mit der Universität Potsdam wird die Studienbedingungen für Potsdams Lehramtsstudierende nachhaltig und effizient stärken. Zudem werden Zugangsbeschränkungen, vor allem für die Fächer Deutsch und Mathe, künftig die Ausnahme sein.

Duale Studiengänge sind eine wichtige Weiterentwicklung des Lehramtsstudiums. Durch den praxisnahen Bezug bieten sie die Chance, die Studierenden stärker in den Schulbetrieb zu integrieren. Das hat den Vorteil, dass Studieninhalte sogleich in der Praxis angewendet und in konkrete Erfahrungen umgesetzt werden können.

Katja Poschmann, bildungspolitische Sprecherin SPD-Fraktion: „Der Aufbau eines komplett neuen Studiengangs allein ist schon etwas Besonderes. Denn wir freuen uns über jede und jeden, die diesen anspruchsvollen Beruf erlernen wollen. Dass wir den Lehramtsstudiengang an der BTU in weniger als einem Jahr Vorbereitungszeit schon im kommenden Semester an den Start bringen können, macht mich stolz.

Seit heute ist klar: Wir werden auch im Aufbau des Studiengangs mit einem dualen Master neue Wege gehen und damit bundesweit Vorreiter sein. Das war ein großer Wunsch vieler Studierender, mit denen ich gesprochen habe. Die finanzielle Unterstützung während des Studiums und die Verstärkung der Praxiszeiten sind wichtig, dadurch können sich unsere angehenden Lehrkräfte voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren und starten noch besser vorbereitet in den Schuldienst. Mit diesem Maßnahmen-Paket gehen wir Meilensteine für die Lehrerbildung in Brandenburg.“

Erik Stohn, wissenschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: „Jammern hilft nicht, sondern nur Tun. Mit dem zehn-Punkte-Plan werden Ausbildungskapazitäten ausgebaut, Zugangshürden zum Studium abgebaut und Ausbildungsbedingungen verbessert, damit Studierende schneller zum Ziel kommen. Wichtige Maßnahmen, um zeitnah mehr Lehrkräfte in die Klassen zu bekommen.“

Hintergrund:
Das Land stärkt mit einem zehn-Punkte-Plan die Lehrkräfte-Ausbildung. In enger Kooperation mit dem Wissenschafts- und Bildungsministerium und dem Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung an der Universität Potsdam konnte der zusätzliche Standort zur Ausbildung von jungen Lehrerinnen und Lehrern in Senftenberg aufgebaut werden. 50 Studierende starten dort in diesem Jahr die Ausbildung des Lehramtsstudiums. Ab dem Wintersemester 2026/2027 besteht zudem die Möglichkeit, einen Dualen Master dranzuhängen. Dadurch wird der Praxisbezug schon während des Studiums signifikant erhöht. Um die Attraktivität der Ausbildung in Senftenberg zusätzlich zu steigern, unterstützt das Land die Studierenden finanziell während der Praxissemester. Weiterhin werden die duale Masterphase und das Referendariat als Einheit gedacht und geplant. Das Ziel ist die Verkürzung der gesamten Ausbildungszeit. Somit steht Brandenburg hier als Vorreiter für einen bundesweit anerkannten dualen Lehramtsabschluss.