Maßnahmen gegen alarmierende Entwicklung ergreifen – Erheblicher Anstieg bei „Enkeltrickbetrug“ im Land Brandenburg

Adler Uwe

Uwe Adler

Im Zeitraum von 2019-2023 sind in Brandenburg die in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) erfassten Fälle von „Enkeltrickbetrug“ erheblich angestiegen. Konkret stieg die Zahl von 522 Fällen im Jahr 2019 auf 1526 Fälle im Jahr 2023 an. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage hervor. Dazu erklärt Uwe Adler, der innenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion:

In Brandenburg haben generationenübergreifend alle Bürgerinnen und Bürger das Recht auf ein gutes und sicheres Leben in ihrem zu Hause. Es ist gut, dass die vorliegende Kleine Anfrage zur notwendigen Sensibilisierung für dieses wichtige Thema im Innenministerium geführt hat und somit Gelegenheit gegeben wird, unverzüglich zu reagieren! Das subjektive Sicherheitsgefühl, der Bürgerinnen und Bürger in Brandenburg hat für uns als SPD-Fraktion immer absolute Priorität! Und deshalb haben wir immer zu allererst die Menschen im Blick.

Mit Blick auf die statistische Erfassung des Ministeriums des Inneren und für Kommunales erklärt Uwe Adler weiter:

Die Entwicklung ist alarmierend. Da ist es wenig hilfreich, wenn sich das Innenministerium die Zahlen schön rechnet. Denn die Unterscheidung zwischen bekanntem Tatort Land Brandenburg und unbekannten Aufenthaltsorten von Täterinnen und Tätern wirkt hier eher relativierend. Die unmittelbare Betroffenheit der Opfer, zumeist Seniorinnen und Senioren, findet in ihrem zu Hause statt. Somit ist Tatort das Land Brandenburg! Das eigene zu Hause! Darüber hinaus gehen aus den vorliegenden Zahlen keine Angaben über das angenommene Dunkelfeld hervor. Schon seit langem fordere ich eine wissenschaftliche „Dunkelfeldstudie“, um das subjektive Sicherheitsgefühl der Brandenburgerinnen und Brandenburger zu erfassen und zu untersuchen.“

Uwe Adler zeigt sich auch besorgt, dass bisher kaum Maßnahmen vom Ministerium des Inneren und für Kommunales ergriffen wurden.

„Das Innenministerium kann keine konkreten Angaben machen, ob ein regelmäßiger Austausch von Informationen mit anderen Polizeidienststellen in der Bundesrepublik Deutschland beständig erfolgt, um „etablierte“ Tatserien oder überregional agierende Tätergruppierungen zu erkennen, beziehungsweise diese kriminalpolizeilich zu ermitteln. Im zuständigen Polizeipräsidium wird bisher keine Statistik dazu geführt. Somit liegen im Land Brandenburg vermutlich nur wenige bundesländerübergreifende täterbezogene Erkenntnisse zur gemeinsamen erfolgreichen Bekämpfung des Deliktes im Land Brandenburg vor.

Vor diesem Hintergrund begrüße ich es, dass das Innenministerium aus gegebenem Anlass einräumt, dass weiterer Optimierungsbedarf innerhalb der Ermittlungstätigkeiten im Polizeipräsidium notwendig ist. Derzeit wird in Realisierung vorliegender objektiver Erkenntnislage, eine eigene Arbeitsgruppe „Betrugsdelikte“ unter Beteiligung der Staatsanwaltschaften des Landes Brandenburg eingerichtet.“